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Hörgeräte

Bauformen und Farben

Grundsätzlich unterscheidet man Hörsysteme nach ihrer Bauform.

Hinter-dem-Ohr-Hörsysteme (HdO) und Im-Ohr-Hörsysteme (IO).

Ein HdO-Hörsystem sitzt, wie der Name sagt, hinter dem Ohr, das heisst es hängt mit einem Winkelstück außen über der Ohrmuschel und ist mit einem Ohrstück verbunden. Dieses Ohrstück kann entweder ein Standard-Ohrstück oder ein Ohrpassstück (Otoplastik) sein, das nach einem Abdruck vom Ohr maßgefertigt wird. Der Schall wird vom Mikrofon im Hörgerät aufgenommen und über einen Schallschlauch in das Ohrstück und weiter in den Gehörgang geleitet.

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HdO-Systeme sind für nahezu alle Arten von Hörminderungen geeignet, besonders aber bei reinen Hochtonstörungen („offene“ Versorgung) sowie bei sehr starker Hörbeeinträchtigung. Sie sind robuster und bieten den Vorteil von größeren Bedienungselementen.

Im-Ohr-Hörsysteme (IO)

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Im-Ohr-Hörsysteme sind hingegen für leichte bis mittelgradige Hörminderungen geeignet. Sie sitzen vollständig im Gehörgang oder in der Ohrmuschel, wodurch die natürliche Schallaufnahme erhalten bleibt. Im-Ohr Hörgeräte werden nach einem Abdruck vom Ohr individuell angefertigt. Die tatsächliche Größe hängt vom Verstärkungsbedarf und den anatomischen Gegebenheiten ab.

Ein- oder Zwei-Ohr-Hörsysteme

Das menschliche Hören gehorcht dem Prinzip der Stereophonie. Das Gehirn verlangt nach Informationen aus beiden Ohren. Es ist auf zwei unabhängig von einander arbeitende „Mikrofone“ – also beide Ohren – angewiesen. Arbeitet nur ein Ohr korrekt, haben Sie Mühe, Sprache im Lärm zu verstehen oder Geräusche zu orten.

Bei 85% der Menschen mit Hörverlust sind beide Ohren betroffen. Fast immer ist daher eine beidseitige Hörgeräteversorgung sinnvoll. Ausnahme: Wenn eine Seite sehr viel schlechter hört, reicht es oft, nur die bessere Seite zu versorgen.

Gründe für ein Zwei-Ohr-Hörsystem: 

Besseres Sprachverstehen
Mit zwei Hörsystemen wird das Sprachverständnis bei Nebengeräuschen verbessert. Man kann vieles besser unterscheiden. Mit nur einem Hörgerät vermischen sich Sprache und Geräusche.

Besseres Richtungshören
Wenn Sie an beiden Ohren Hörsysteme tragen, können Sie die Herkunft einer Schallquelle genau orten. In einer Gesellschaft können Sie besser lokalisieren, aus welcher Richtung jemand zu Ihnen spricht. Im Straßenverkehr können Sie besser registrieren, ob und aus welcher Richtung ein Fahrzeug naht.

Bessere Klangqualität
Wenn Sie zwei Hörgeräte benutzen, verdoppelt sich Ihr Hörbereich von 180 auf 360 Grad. Dieses Rundumhören gibt Ihnen ein besseres Gefühl für Klangbalance und Klangqualität.

Das Gehör bleibt aktiver
Bei einer einseitigen Versorgung lässt die Leistung des unversorgten Ohres weiter nach. Wer dagegen zwei Hörgeräte benutzt und beide Ohren stimuliert, erhält auch beide Ohren aktiv und leistungsfähig.

Für jeden die richtige Farbe

Vorbei ist die Zeit, in der beigefarbene Hörsysteme den Markt dominieren. Aufgrund der vielfältigen Farbauswahl haben Sie die Möglichkeit, Farben zu wählen, die entweder Ihrem Modegeschmack oder aber Ihrem Wunsch nach möglichst unauffälligen Hörsystemen gerecht werden, z.B. wenn Sie die Hörsysteme an Ihre Haarfarbe anpassen möchten.

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Expertentipp

Wenn Sie noch nie Hörsysteme getragen haben, gibt es ein paar Dinge zu beachten, um sich möglichst schnell an die neuen Höreindrücke zu gewöhnen


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